Albert muss nach Hause – Die irgendwie wahre Geschichte eines Mannes, seiner Frau und ihres Alligators von Homer Hickam – Roman
Mit hinreißendem Humor schreibt der preisgekrönte Autor Homer Hikam über verpasste Chancen, eine große Liebe und dem absurd schönen Glück, in Gesellschaft eines grinsenden Alligators zu reisen.
Erzählt wird die Geschichte des Ehepaars Elsie und Homer, die in den 30er Jahren in einer verstaubten Bergbaugegend in West Virginia ein eher trauriges Dasein fristen, wäre da nicht ihr Haustier: der Alligator Albert. Vom Charakter ähnelt er zwar eher einer niedlichen Katze und er lässt das bissige Wildtier nur bei Homer raus, was den gutmütigen Mann schließlich auf die Barrikaden bringt. Gemeinsam mit seiner Frau fasst Homer dem Plan, das Tier in einem alten Auto quer durch die Staaten nach Florida zu bringen. Dabei werden sie nicht nur Darsteller in einem Tarzan-Film, sondern müssen sich unter anderem auch mit Bankräubern, Streikbrechern, verrückten Schriftstellern (John Steinbeck und Ernest Hemingway) und vor allem mit sich selbst auseinandersetzen. Denn es geht natürlich auch um die Hoffnungen und Vorstellungen, welche die beiden von ihrem Leben haben und die sie jetzt auf die Probe stellen.
In dem Buch steckt auch ein ganzes Stück Zeitgeschichte, da es zur Zeit der Großen Depression spielt und am Ende sogar richtig ernste, spannende und auch rührende Saiten aufzieht. Dennoch kommt der Roman über weite Strecken ganz leichtfüßig daher und strotzt nur so vor Situationskomik, die sich besonders in den Gesprächen (und Streitereien) zwischen Elsie und dem liebenswerten Homer zeigt. Also insgesamt ein herrlich skurriler Roman, bei dem ich mit Albert ständig grinsen musste – yeah, yeah, yeah…
Meine Lieblingsfigur (knapp vor Albert) ist übrigens Homer! Absolute Schmöker-Empfehlung für alle – nicht nur die, die sich manchmal fragen, warum Paare überhaupt zusammenbleiben.
Gelesen und empfohlen von G. Kuen